Der Kruger Nationalpark ist fast so groß wie Rheinland-Pfalz und damit das größte Wildschutzgebiet Südafrikas und einer der größten Nationalparks in Afrika. Nicht nur wegen der Tierwelt, sondern auch wegen der Landschaften ist er einen Besuch wert. Wir nahmen uns 10 Tage Zeit um dieses Südafrika-Highlight zu erkunden.

Wie ihr im letzten Bericht vielleicht bereits gelesen habt, mussten wir erstmal unseren Kühlerschlauch wechseln. Immer wieder hatten wir damit Probleme. Daher ging es als erstes nach Malelane, südlich vom Kruger Nationalpark. Hier bestellten wir bei Toyota die Schläuche, diese sollten in 2 Tagen geliefert werden. Um den Männertag auch unterwegs zu feiern, holten wir uns in Malelane noch etwas Alkohol, im Nationalpark ist sowas etwas teurer. Mit unserer Wild Card ging es dann durchs südliche Gate zum ersten Campingplatz Berg-en-Dal. Wir hatten Glück: es gab einen freien Platz! Durch die „pensioner’s season“ (20-40% Rabatt auf Unterkünfte für Rentner) war oft alles im Voraus ausgebucht und wir konnten nur auf spontane Stornierungen hoffen.

am Campingplatz

Mit Letitia & Pieter am Campingplatz

Am Campingplatz waren wir kaum aus der Tür raus, da wurden wir von unseren Nachbarn Pieter und Letitia begrüßt, mit Essen versorgt und am Abend zum Feuer eingeladen. Sie waren so nett, dass wir keine Chance hatten „Nein, danke“ zu sagen. Da wir selten so nette Südafrikaner trafen, erkundigten wir uns am nächsten Morgen nach Stornierungen und hatten wieder Glück: 2 Nächte sprangen für uns raus. Tagsüber fuhren wir durch den Park, an den Abenden erzählten wir mit Letitia und Pieter am Feuer. Unsere Kühlerschläuche konnten wir, wie versprochen, nach 2 Tagen in Malelane abholen. Und, wie konnte es auch anders sein, einen Tag danach, fing Egon (unser Land Cruiser) wieder an zu dampfen, mitten im Nationalpark. Eigentlich herrscht hier Aussteigeverbot, aber wir hatten ja eine Art Notfall. Der Ranger den wir anhielten und fragten, hätte uns nur ins nächste Camp mitgenommen. Aufpassen, während wir den Kühler mit Wasser auffüllten war kein Thema für ihn. Für uns auch nicht, als wir mitbekamen, dass eine der Touristen uns fotografierte. Knipsend meinte sie dann auch noch, sie fotografiere doch gar nicht… Wir hatten keine Lust, Story ihrer Urlaubsreise zu werden! Nach dem sie außer Sicht waren, stieg Patrick aus, befüllte den Kühler und Anne hielt Ausschau nach Löwen und Rangern. Gerade so schafften wir es zum Aussichtspunkt (Aussteigen erlaubt) und konnten dort unter interessierten Blicken die Kühlerschläuche wechseln.

Kühlerschlauch-Wechsel

Kühlerschlauch-Wechsel

Etwa 45min waren wir zugange, und nur, als wir gerade fertig waren, wurden wir angesprochen ob alles ok sei. Ein netter Deutscher mit Ostsee-Mütze, der vor 50 Jahren nach Südafrika auswanderte, war der einzige der uns ansprach. Nach einem kurzen Gespräch ging es zurück ins Camp. An der Rezeption konnten wir wieder Stellplätze im nächsten Camp ergattern und trafen Pieter und Letitia wieder. Wir legten nach der ganzen Aufregung mit den Kühlerschläuchen einen Tag Pause ein, sortierten unsere Fotos und schrieben Postkarten und am Blog. Am nächsten Morgen konnten wir zum ersten Mal keine Unterkunft im Nationalpark finden und mussten daher draußen übernachten. Daher beschlossen wir, uns den Blyde River Canyon anzuschauen. Entlang der Panorama Route hat man hier mehrere Aussichtspunkte: God’s Window, Die drei Rondavels, Pinnacle, Wonderview, Bourke’s Luck Potholes und die Wasserfälle Lisbon Falls und Berlin Falls. Dieser kleine Abstecher hat sich sehr gelohnt und ist wirklich sehenswert. Auch hatten wir Glück, online Stellplätze für 3 Nächte im rustikalen Tzendse Camp zu buchen. Nach 2 Nächten außerhalb des Kruger Nationalparks waren wir nun wieder bereit für Safari! Nur Egon, unser Land Cruiser, wollte irgendwie nicht mehr: Am vorletzten Tag hatten wir einen Platten. Zum Glück haben wir das bei einem Aussichtspunkt bemerkt und konnten dort den Reifen wechseln. Zurück im Camp haben wir den Reifen geflickt – gar nicht so einfach, ohne das richtige Werkzeug! Wir haben, trotz der kalten Nächte und Pannen, den Kruger Nationalpark genossen. Die meisten Tiere haben wir jedoch im Süden des Parks gesehen und waren am Ende etwas enttäuscht. Unser Visum läuft bald aus, sodass wir nicht genügend Zeit haben und weiter nach Johannesburg müssen. Über die letzten Tage in Südafrika könnt ihr im nächsten Beitrag lesen. Hier aber noch unsere schönsten Safari-Bilder:

Merken