Nachdem wir durch die grunzenden Hippos am Morgen am Campingplatz geweckt wurden, ging es nach dem üblichen Dachzelt-Einpacken nach Swasiland. Schon an der Grenze merkten wir den Unterschied: auf der südafrikanischen Seite war man grummelig und brachte kein freundliches Wort über die Lippen, während man auf der anderen Seite begrüßt wurde und ein Schwätzchen mit uns führte. Auch unsere Rechnung ging hier auf: der Diesel war hier um etwa 2 Rand (z.Z. etwa 0,14€) günstiger, sodass wir unseren 145-Liter-Tank sowie die 2 20-Liter-Kanister vollmachten. Auch eine kleine Post entdeckten wir und kauften gleich 10 Briefmarken – hier anscheinend eine Seltenheit, denn unglaublich wurde nachgefragt, ob wir wirklich 10 haben wollen. Die meisten nehmen dann anscheinend ihr Handy zum Grüße-schreiben. Das Bezahlen war genauso aufregend: da wir noch keine Lilangeni hatten aber wussten, der Rand akzeptiert wird, legte ich meine passenden Münzen und Scheinchen hin. Doch wir lernten, dass die Rand-Münzen nicht genommen werden, und so musste ich einen 200 Rand-Schein zücken der mit großen Augen bestaunt wurde. Als Wechselgeld gab es dann die Lilangeni (SZL), unser erstes Swasi-Geld! Damit bestückt fuhren wir in Richtung Hlane Royal Nationalpark. Am Tor wurden wir mehrmals willkommen geheißen, was uns im Vergleich zu Südafrika sehr fast überheblich vorkam, aber wir freuten uns riesig über die ungewohnt netten Worte und wollten 2 Nächte bleiben. Im Camp bestaunten wir erstmal das Wasserloch, dass mit Liegestühlen umstellt war, ehe wir noch ein paar Stunden auf Safari gingen. Abends genossen wir unser Abendessen beim Lagerfeuer und (wir vermuten) Löwengebrüll. Unsere erste Nacht war etwas unruhig, man kann ja schlecht den Löwen Bescheid sagen, es soll nach 22 Uhr bitte Ruhe sein! Am nächsten Tag ging es auf eine kleine Safari. Kaum waren wir zurück im Camp, dampfte es mal wieder aus der Motorhaube. Und ja, es war wieder die Kühlflüssigkeit, die diesmal aus einem undichten Schlauch qualmte. Mit Panzertape konnte Patrick den Riss flicken, sodass wir auch am Nachmittag noch Tiere beobachten konnten, u.a. eine Giraffe mit Baby. Zum Abend hatten wir uns im Restaurant Essen bestellt: Impala-Spieße und Gnu-Wurst! Letzteres muss man nicht gegessen haben…
Der Kühlerschlauch konnte nicht ewig halten, daher fuhren wir am nächsten Tag in die größte Stadt Swasilands, Manzini. Hier mussten wir uns aus einer Grabbelkiste mit unzähligen Schläuchen in allen Formen und Größen einen passenden aussuchen. Zum Glück fanden wir einen, der halbwegs so aussah, als passte er. Damit bewaffnet ging die Fahrt weiter zum Ezulwini Valley, genauer nach Lobamba, wo wir in einem Backpacker auf dem Parkplatz übernachteten. Auch die Hauptstadt Mbabane war nicht weit entfernt, und hier hab es Basketballplätze! Den Nachmittag verzockten wir hier mit freundlichen Einheimischen. Über die Swasi-Kultur lernten wir am nächsten Tag im Mantenga Cultural Village mehr kennen. Hier wurde uns das Leben in den 1850er erklärt und traditionelle Tänze vorgeführt. Beim späteren Einkaufen entdeckten wir ein Kino und erfuhren, dass am nächsten Tag „Kino-Tag“ sei. Eher aus Spaß fragten wir, was Karten kosteten und fielen fast aus den FlipFlops als man uns 21 SZL (z.Z. ca. 1,45€) sagte. Da war klar, wir gehen ins Kino! Überpünktlich standen wir am nächsten Tag auf der Matte, und freuten uns riesig, dass wir den Kinosaal für uns hatten! Nach dem spannenden Film „Gold“ ging es weiter nach Ngwena, bekannt durch die Glasfabrik und dem ältesten Bergwerk der Welt. Beides schauten wir uns an! Egon, unser Land Cruiser, schien von unserer Fahrerei nicht so begeistert. Diesmal schleiften die Bremsen und wir entschieden uns, zurück nach Südafrika zu fahren. Doch 50km vor der Grenze wollte Egon nicht mehr: er fing wieder an zu qualmen. Zum Glück war es mit ein bisschen Kühlflüssigkeit getan, sodass wir in einem Wäldchen übernachten konnten. Aber uns war klar, am nächsten Tag musste der Kühlerschlauch in Südafrika gewechselt werden! Davon könnt ihr im nächsten Bericht lesen.