Nach unserer Dschungel-Erfahrung ging es in die Metropole und Hauptstadt Kuala Lumpur. Hierher zu kommen war gar nicht so einfach: zum einen war unser GPS ungenau, zum anderen fahren sie hier wie die Bekloppten. Ohne Blinken werden die Spuren gewechselt und einen Sicherheitsabstand kennen sie anscheinend nicht. Unser Sicherheitsabstand wurde jedenfalls immer wieder ausgefüllt. Aber wir sind in einem Stück angekommen! In Kuala Lumpur gibt es einige Sehenswürdigkeiten und hier ist es uns nicht langweilig geworden. Noch am ersten Tag haben wir uns die königliche Residenz (Istana Negara) angeschaut und bestaunt, wie man in Prunk leben kann. Am zweiten Tag hatten wir volles Programm mit dem alten Bahnhof im viktorianischen Architekturstil, dem kostenlosen Polizei-Museum, dem riesigen Museum der islamischen Kunst (Islamic Arts Museum), Nationalmoschee Malaysias (Masjid Negara), dem botanischen Garten (mit kleiner Schlange und Orchideen-Garten) und dem National Museum (Muzium Negara). Diese Sehenswürdigkeiten liegen zwar alle beieinander, aber wir waren danach doch ziemlich k.o. Der kürzeste Weg nach Hause war dann über die Autobahn… Dort gab es sogar Fußwege, allerdings nur einige Zentimeter breit und so war der Heimweg ganz schön dramatisch. Nicht mal ein Foto ist entstanden!
Nach einem Ruhetag, ging es erholt zu den Petronas Towers, die höchsten Zwillingstürme der Welt. Hier schlenderten wir an den Schaufenstern vorbei und durch den angrenzenden Park, und machten uns auf den Weg zum Chinatown, wo täglich Märkte stattfinden. Wie immer gingen wir mit leeren Händen (Platzmangel im Reiserucksack). Beeindruckend war das Sultan Abdul Samad Gebäude mit dem „Platz der Unabhängigkeit“ (Merdeka Square), die für die anstehende (31.8.) Festlichkeit geschmückt wurden. Zurück in der Unterkunft konnten wir von unserem 20. Stockwerk ein indisches Fest (Hartalika teej) mit Tanz und Tellerschmeißen beobachten.
Am nächsten Tag ging unsere Reise nach Malakka weiter. Unterwegs hielten wir noch in Putrajaya, eine hochglanzpolierte (beinahe) Geisterstadt. Die erst 1995 neu errichtete Verwaltungsstadt hat erst 88.000 Einwohner – von 300.000 ursprünglich geplanten. Der Stadt fehlt einfach Flair und die meisten Angestellten pendeln lieber aus Kuala Lumpur. Dennoch gibt es hier einiges zu sehen: die schöne, rote Putra Moschee, der Sitz des Premierministers (Perdana Putra), das Justizgebäude, und die Metallmoschee. Kurz vor Malakka entdeckten wir an der Autobahn noch ein Werbeschild für ein Nike-Outlet und nahmen fast schon halsbrecherisch (fällt hier eh nicht auf, so wie alle anderen fahren) die nächste Ausfahrt. Das Outlet entpuppte sich als Shopping-Dorf mit Windmühle und Springbrunnen. Patrick wurde bei den Nike-Schuhen fündig – in Asien ist es leider nicht leicht, Schuhgröße 46 zu finden und man schlägt zu, wenn man kann. Ein paar 3€ T-Shirts haben wir auch noch gefunden.
Gut gelaunt erreichten wir dann am Abend Malakka. Sehenswert ist die Altstadt aus holländischer Kolonialzeit. Dort befindet sich auf dem sogenannten Roten Platz die rotweiße Kirche (Christ Church) und das ehemalige Rathaus (Stadthuys) Malakkas. Unweit ist auch die Festung A Famosa (Porta de Santiago). Im Chinatown verabredeten wir uns am Abend mit Annes Kollegen, den wir schon in Singapur getroffen haben. Durch ihn kamen wir den Einheimischen etwas näher und Vieles, was wir sonst auf dem Nachtmarkt unbeachtet gelassen hätten, wurde uns gezeigt. Auch waren wir beim Abendessen mutiger und kosteten chinesisch-malaysische Delikatessen, wo wir bis heute die Namen und Zutaten nicht wissen.
Von Malakka ging es weiter nach Ipoh. Hier gab es wieder jede Menge Street-Art zu bestaunen und lecker Essen! Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten, wie Moscheen, Chinatown und Little India, gibt es in Ipoh Höhlen-Tempel. Wir haben uns nur ein paar von diesen Tempeln angesehen: Ling Sen Tong, Nam Thean Tong, Sam Poh Tong und Kek Lok Tong (das reichte dann auch). Highlight waren nicht nur die Tropfsteinhöhlen gefüllt mit Buddhas, sondern auch Schildkröten-Teiche, die einige hungrige Exemplare behausten.
Unsere Reiseroute durch den westlichen Teil Malaysias:
Danke, Ihr fleissigen Berichte-Schreiber! Ihr weckt viele längst vergessen geglaubte Erinnerungen, zB an die vielfältigen Straßenlaternen in KL und an die fremdartigen Speisen auf dem Nachtmarkt in Malakka.
Und Hochachtung vor dem Mut, dort Auto zu fahren!