Nachdem wir drei Wochen auf die Katzen Blondi, Frankie und Jack aufgepasst haben, geht unsere Reise von Singapur weiter nach Malaysia, genauer gesagt, zuerst auf die Insel Penang. Für 4 Tage haben wir uns in eine AirBNB Unterkunft mit Pool und Fitnessraum einquartiert. Für die Halbinsel haben wir ein kleines Auto gemietet, einen Proton Elite mit 3-Zylinder-Motor und sagenhaften 50ps. Wenn der Hersteller euch nichts sagt, nicht schlimm, es wurden nur insgesamt 2000 Autos in Deutschland verkauft. Mit der „Rennmaschine“ ging es dann gleich in die Altstadt von George Town. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, aber da der Titel allein nicht so viele Touristen anlockte, hat die Stadt Wände für Street-Art-Künstler wie Ernest Zacharevic freigegeben. Insgesamt gibt es über 100 verschiede Kunstwerke, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Das brachte die erhofften Zuströme, und somit ist fast jeder mit Kamera oder Handy bewaffnet und sucht die Street-Arts. Es gibt aber auch andere Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Kapitän Kling Moschee oder das reich verzierte Khoo Kongsi Haus eines chinesischen Familienclans, sowie viele weitere Moscheen, Kirchen, hinduistische und chinesisch-buddhistische Tempel. Und natürlich gab es auch einige Basketballplätze, die sofort von Patrick getestet werden mussten. Ein kleiner Road-Trip einmal um die Insel lohnt sich auch, dabei konnten wir versteckte Strände finden und die Berglandschaft genießen.

Nachdem alle unsere Sachen in dem kleinen Auto verstaut waren, ging unsere Tour von der nördlichen Westküste Malaysias zur Ostküste. Nach 5 Stunden Autofahrt war Patrick dann erschöpft und wir suchten uns 50km vor unserem Ziel eine Unterkunft. Bei KFC mussten wir uns Abendbrot holen, denn keine der lokalen Stände war offen. Doch den Sinn und Zweck von Fastfood hatten sie noch nicht richtig verstanden: wir warteten mindestens 15min auf 2 Burger, Pommes und eine Cola, wobei sie uns die Pommes erst noch unterschlagen hatten und wir sie darauf hinweisen mussten, was zum Menü gehört. Am Morgen traten wir dann die letzten 50km bis Kota Bharu an. Die Unterkunft dort lag etwas außerhalb und war auch nur minimalistisch eingerichtet, was uns für den Preis von 5€ die Nacht auch nicht überraschte. Der Gastgeber war dafür umso freundlicher. Er lud uns erstmal auf einen Saft und ein paar Bananen ein. Er erzählte uns, dass er die Unterkunft nur betreibt, um Menschen kennen zu lernen und er und seine Frau den ganzen Tag sonst allein vor dem Fernseher säßen, daher auch der günstige Preis. Nachdem wir gefühlt eine Stunde bei ihm saßen, konnten wir uns befreien und in unser Zimmer gehen. Am Abend haben wir dann den Nachtmarkt von Kota Bharu besucht, der leider nicht den Beschreibungen aus den Reiseführern entsprach und uns eher enttäuschte. Nichts desto trotz fanden wir ein kleines Restaurant, dass uns scharfe Speisen servierte. Anne fand auf ihrer App MapsMe noch ein Hinweis auf Street-Art, die wir aufsuchten. Angekommen, waren wir überwältigt: eine ganze Gasse war rechts und links mit verschiedenen Bilder bemalt. Der erste Teil der Gasse war hauptsächlich mit Kriegsbilder besprüht und der zweite Teil mit allem was bunt und lustig ist. Was uns daran mehr verwunderte war, dass in keinem Reiseführer oder auf Internet-Plattformen davon etwas zu lesen war. Also ein echter Geheimtipp für Kota Bharu. Am nächsten Tag ging es noch auf einen Kultur-Spaziergang, bei der wir uns das Königliche Museum und Geschichtsmuseum ansahen. Den anliegenden Park konnten wir uns leider nur durch die geschlossenen Tore anschauen. 

Von Kota Bharu aus ging es weiter nach Kuala Terengganu. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Stopp an einem Berg (Bukit Keluang), der uns einen wunderschönen Ausblick über den Strand und die angrenzenden Inseln gab. Der Weg auf den Gipfel war schwer und steil, doch konnten wir beide den Aufstieg meistern. Oben angekommen baten uns drei malaysische Frauen, ob sie nicht ein Bild machen könnten. Patrick drücke sich gekonnt davor und machte die Fotos von Anne und ihren drei neuen Freundinnen. Nach einem kurzen Gespräch ging es weiter den anderen Weg nach unten. Wie wir feststellten war dieser um einiges leichter zu bewältigen, als unser Aufstieg. In Kuala Terengganu angekommen, bezogen wir gleich unser Hotel im Stadtzentrum. Die Hotelangestellten warnten uns davor, unser Auto hinter dem Haus über Nacht zu parken, da es im Dunkeln gefährlich ist. Wir glaubten ihnen nicht so ganz und parkten dort trotzdem. Nach dem Check-in konnten wir durch die zentrale Lage gleich noch China Town erkunden und uns dort ein leckeres Abendbrot holen. Und wie sich herausstellte, hatten wir recht: keiner wollte so unser Auto nachts klauen oder neben einer Moschee einbrechen. Die Moschee war leider das größere Übel, da um 6 Uhr früh zum Morgengebet gerufen wurde und wir um diese Zeit noch schliefen. Etwas verschlafen schauten wir uns am darauf folgenden Tag die umliegenden Sehenswürdigkeiten an, wie einen kleinen Berg (Bukit Puteri, Princess Hill) mit guter Aussicht und die umliegenden Parks.

Auf dem Weg nach Kuala Berang schauten wir uns noch die „schwimmende“ Tengku Tengah Zaharah Moschee an. Diese steht auf Pfeilern und wenn der Wasserstand erreicht ist, sieht es so aus, als würde sie schwimmen. Trotz zwei heftigen Regenfällen in den letzten beiden Tagen war das leider nicht der Fall bei unserem Besuch. Bei unserer Weiterfahrt machten wir noch einen Abstecher in ein naheliegendes Naturschutzgebiet, dass mit tollen Wasserfällen wirbt (Air Terjun Sekayu, Eintritt 5 MYR, z.Z. ca. 1€). Nach einem 10-minütigen Marsch durch den Regenwald kamen wir an einem etwa 8m hohen Wasserfall an. Leider hatte der Fluss nicht genügend Wasser, um die anderen Wasserfälle und Pools gut zu füllen und nach 15min und zwei Blutegeln bei Anne, kehrten wir eher enttäuscht um und fuhren weiter. Nachdem Einzug in unsere Unterkunft in Kuala Berang ging es gleich zum angrenzenden Restaurant. Dort gab es für Patrick sein neues Liebling Getränk: Tee mit Kondensmilch, „einfach Lecker“ (Original-Ton Patrick). Früh ging es dann am nächsten Tag zum größten Stausee Malaysias, Tasik Kenyir. Dieser umfasst eine Fläche von min. 260 km2. Angekommen mussten wir feststellen, dass wir die einzigen Touristen waren. Nachdem wir die ersten beiden Bootsführer abgewimmelt hatten, fanden wir die Touristen-Information. Dort fragten wir nach einer Bootstour über den See. Eine 5-stündige Tour soll etwa 100€ (500 MYR) kosten. Das war zu teuer für uns, wenn man bedenkt, dass eine Hauptspeise 1€ kostet. Leider sind die Preise pro Boot ausgelegt, und ist man nur zu zweit, dann tragen wir die kosten alleine. Wären andere Touristen dort gewesen, hätte man sich das teilen können und somit folgten wir der Straße ein Stück mit dem Auto um den See herum und machten ein paar schöne Fotos für lau. Einen Wasserfall haben wir dabei auch noch gesehen.

Die nächste Strecke führte uns nach einem kurzen aber aufschlussreichen Stopp im Cherating Schildkröten Zentrum, zum ältesten Regenwelt der Welt im National Park Taman Negara. Unsere Unterkunft lag, wie alle anderen auch, in dem kleinen Ort Kuala Tahan. Hier ist es sehr touristisch und auch teurer. Den Abend verbrachten wir auf einem Bootrestaurant am Fluss, der den Ort vom Regenwald trennt. Den nächsten Tag begannen wir früh, um den Regenwald noch vor der Mittagssonne und den anderen Touristen zu erkunden. Um zum Eingang des Nationalparks zu kommen, mussten wir eine Fähre für 1 MYR (z.Z. ca. 0,25€) nehmen, die uns in 30 Sekunden übersetzte. Am anderen Ufer findet man das Park-Center und die einzige (sehr teure) Unterkunft mit Mini-Markt.  Wir kauften uns den Tageseintritt (1 MYR) und auch artig die Fotoerlaubnis (5 MYR, z.Z. ca. 1€). Die Wege sind größtenteils mit Stegen oder Treppen angelegt, dadurch kann man den Wald ohne Problem bewandern ohne die Natur zu zerstören (und ohne Blutegel!). Leider ging unsere Rechnung mit der auch schon am Morgen herrschenden Schwüle und Wärme nicht auf, nach 30min waren wir von oben bis unten durchgeschwitzt. Als erstes schauten wir uns die Hängebrücken in den Baumgipfeln (Canopy Walk, Eintritt 5 MYR) an. Die Hängebrücken gehen bis zu 40m hoch durch die Baumkronen und sind mit Leitern gebaut, über die teilweise löchrige Bretter geschraubt sind, daher sollte man schwindelfrei sein. Nachdem wir die Hängebrücken überlebt hatten, machten wir uns auf den Weg zum 400m hohen Gipfel des naheliegenden Bergs (Bukit Terisek). Nach gefühlten 1000 Treppen hatten wir den Gipfel endlich erreicht, der Nebel lag noch über den umliegenden Bergen, aber trotzdem hatten wir eine tolle Aussicht. Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar Affen und ein Eichhörnchen in den Bäumen entdecken und Hornraben, die davonflogen. Als nächstes geht es in die Metropole Kuala Lumpur und Melaka.

Unsere Reiseroute durch den nördlichen Teil Malaysias: